"Hobby 8:" Kegeln

Vor über 30 Jahren bekamen wir nach langer, langer Wartezeit unser neues Vereinsbad in Hamburg-Eidelstedt. (Das Bad war Ersatz für unser Bad in Niendorf, das der Erweiterung des Flughafens weichen musste. Warum wir solange darauf haben warten müssen hängt mit den Muscheleien unseres damaligen Vereinsvorsitzenden zusammen. Auf jeden Fall hat die ganze Geschichte dem Vereinsvorsitzenden nicht zum Nachteil gereicht. Wer hätte das gedacht.) Das Bad ist einsame Spitze - besser als alle Freibäder in Hamburg. Wir bekamen auch ein neues Clubheim mit einer Kegelbahn. Seit diese Zeit kegeln wir alle 2 Wochen mit mehr oder weniger der gleichen Besetzung. - also ganz schön lange.

Anfangs waren wir noch ehrgeizig und die Verhältnisse waren auch klar: Wir waren ein Männerclub. Die Frauen durften zwar als Gäste mitkommen, zahlten aber keinen Beitrag. Unsere Wettkämpfe waren logo auch reine Herrenwettkämpfe. Wieso wir dann zu einem gemischten Club degenerierten, kann ich nicht mehr nachvollziehen. Die Frauen zahlten dann erst den halben Männerbeitrag, später den ganzen und heute haben wir eigentlich einen Frauenclub. Aber warum soll es beim Kegeln anders laufen als zu Hause. Allerdings will ich auch nicht leugnen, dass die Frauen so schlecht nicht gekegelt haben.

Um der Wahrheit die Ehre zu geben, es wird kaum noch gekegelt. Lediglich Bernd - der mit der FIAT-Werkstatt - du erinnerst dich - packt ab und dann der Ehrgeiz. Und - was ziemlich absurd ist: auf unseren Kegelausflügen da wird noch gekegelt, weil es da im wahrsten Sinne des Wortes um die Wurst (5 Pfund feinste Salami) geht, die ich natürlich auch gewinnen will. Wir hocken nur noch zusammen und klönen. (Im Sommer sehen wir dabei nicht einmal die Kegelbahn, weil wir auf der Terrasse sitzen.) Klönen ist nicht ganz das richtige Wort. Es geht ziemlich hoch her. Dezibel reichen nicht mehr aus, um die Lautstärke zu messen. Über Inhalte schweigt des Sängers Höflichkeit.

Der eine trägt zur Diskussion mehr bei als der andere, will sagen er drängelt sich mehr in den Vordergrund als der andere. Den ganzen Winter über wird vor und nach dem Urlaub nur über Skilaufen gesprochen. Das Thema langweilt mich, denn meine Skilaufzeit ist lange vorbei. (Meine Firma hatte am Spitzing eine Hütte, in der ich 11 mal Urlaub gemacht habe. Das konnt ich mir mit 3 Kindern denn auch erlauben, Die Übernachtung kostete pro Person DM 1,70 incl. Bettwäsche und Kurabgabe. Der Rest war dann noch teuer genug.) Ich will nicht abschweifen, aber über unsere Kegelabende liessen sich mehrere Bücher schreiben.


In diesem Jahr wurde nun ein alter Vorschlag von mir erfüllt - allerdings nur zur Hälfte. Wir treffen uns auf der "Kegelbahn" nur noch alle vier Wochen. Dazwischen muss abwechselnd ein Kegelbruder bzw. -schwester den "Kegelabend" organisieren. Das kann zu Hause sein, in einer Kneipe, oder ... der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Wenigstens fuer diesen Abend müssen wir die Bahn nicht bezahlen.

Ich bin natuerlich auch zu erreichen unter:

Klaus@Katzenstein.de

Home



Hamburg, den 15. November 2002